Tagesspiegel Köpfe: Gut betucht für Gutbetuchte

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Einkaufen mit Personal Shoppern

Kathrin Hunold ist Personal Shopper: Man kann sie anheuern, um mit ihr Kleidung kaufen zu gehen. Und damit bricht sie ein Tabu. VON RITA NIKOLOW

Einkaufen als Stressfaktor

Je länger man mit der 45-Jährigen spricht, desto mehr bekommt man den Eindruck: Einkaufen ist für die meisten Kundinnen ein Stressfaktor. Wie hoch das jeweilige Budget ist, scheint dabei keine Rolle zu spielen. Viele der Frauen, die sie buchen, sind Psychologinnen. „Am selbstkritischsten sind die Frauen mit Kleidergröße 34/36“, sagt Hunold. Sie klappt das Buch auf, das sie vor kurzem veröffentlicht hat. Darin beschreibt sie den „perfekten Look für jede Frau“ und nennt fünf Kleidungstypen, die zwischen der Vorliebe für extrem auffällige Kleidung und dem schnörkellosen skandinavischen Stil angesiedelt sind.

Die meisten Frauen, die sie berät, gehören in die Kategorie des „natürlich-sportlichen Typs“: „Sie tragen am liebsten Jeans, Chucks und einen Ringelpulli und möchten gerne etwas schicker aussehen.“ Auftraggeberinnen mit einem besonders hohen Budget kleiden sich laut Hunold gerne feminin und haben eher zu viele Schuhe als zu wenige. Sie seien gut informiert, machten allerdings oft zu viele Trends mit. In den Geschäften reagiert man unterschiedlich auf die Personal Shopper. Manche Verkäufer müssten erst einmal begreifen, dass sie von dieser Dienstleistung profitieren: Weil die Berater Kunden in den Laden bringen und diese auch noch betreuen. Wenn für die Auftraggeberin allerdings nichts dabei ist, ziehen sie natürlich weiter.

 

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