25 Jan Lieber Herr Trump! „Stil“ ist kein Teil vom Besen—
Was sagt uns das Äußere über den amerikanischen Präsidenten?
Die Haare wirken zu lang und ungepflegt, die Gesichtsfarbe erinnert an eine Karotte: der derzeitige amerikanische Präsident kann sich die teuersten Imageberater des Landes leisten und scheint sich dennoch über jegliche Empfehlungen hinweg zu setzen. Die Hosen sind zu lang, die Hemdmanschetten verschwinden unter den zu langen Sakkoärmeln. Ganz zu schweigen von der Krawatte: Der Rotton soll die Farben der amerikanischen Flagge aufgreifen. In der Tat ist er zu hell und wirkt daher in dieser Kombination auf den Betrachter billig. Und ja, natürlich die Länge! Schaffen es auch Ungeübte, mit ein wenig Geduld den Knoten so zu binden, dass die Krawatte über oder höchstens mittig auf der Gürtelschnalle sitzt, ignoriert der Präsident diese Empfehlung hartnäckig und lässt das Stück Stoff zwischen seinem Schritt enden. Man könnte fast meinen, er wolle damit die Aufmerksamkeit von seinem Gesicht auf etwas anderes lenken…Der Anzugschnitt ist zu weit. Verglichen mit den schlanken Silhouetten seines Vorgängers geradezu unförmig. In den letzten Jahren haben sich schmale Schnitte in der Businessmode etabliert und verkörpern geradezu die Dynamik der aufstrebenden „new economy“ sowie ein zeitgemäßes Auftreten. Die Anzüge des Herrn Trump dagegen wirken ebenso unförmig wie er selbst auf dem politischen Parkett. Und auch mit den traditionellen Empfehlungen eines Freiherr von Knigge hätten die Outfits des Staatsoberhauptes wenig gemein. Von unserem äußeren Auftreten schließen wir nicht zuletzt Rückschlüsse auf unsere innere Haltung.
Was möchte uns Herr Trump sagen? Der Präsident lässt sich seine Anzüge bei dem renommierten Herrenausstatter „Brioni“ schneidern und es ist anzunehmen, dass man dort die Regeln des Stils beherrscht und seinen populären Auftraggeber auf diese „do´s“ and „don´ts“ in der Kleiderordnung hinweist. Er ist leider kein gutes Aushängeschild für diese renommierte Marke und ich würde ihm den Auftrag verweigern, da er (nicht nur stilistisch!) eine seeehr schlechte Werbung für dieses Traditionsunternehmen ist. Es ist davon auszugehen, dass sich Herr Trump BEWUSST sowohl über die tradierten Etiketteregeln als auch über die aktuellen Sehgewohnheiten hinweg setzen möchte und uns allen damit symbolisiert: Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Punkt.
Bildquelle:© Timothy A. Clary/AFP
Entschuldigung aber die Kommentarfunktion für diesen Beitrag ist deaktiviert.